Praxis für Ergotherapie

Björn Altegoer


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News

Künstliche Intelligenz verbessert Diagnose chronischer Rückenschmerzen

Ein Forscherteam rund um den Rückenschmerzexperten Prof. Dr. Daniel Belavy von der Hochschule Bochum – mit Beteiligung der Universitätsmedizin Berlin und der australischen Deakin University – nutzt künstlicher Intelligenz um, die Diagnose von chronischen Rückenschmerzen zu verbessern. Das Team verglich mit Hilfe eines maschinellen Lernverfahrens verschiedene Diagnosekriterien für Rückenschmerzpatienten miteinander.

Das Ergebnis zeigt: Eine Kombination mehrerer diagnostischer Verfahren ist bei der Erkennung chronischer Rückenschmerzen deutlich wirkungsvoller als die Anwendung nur eines einzelnen Instruments. Die Wissenschaftler konnten zudem herausstellen, welche Kriterien am aussagekräftigsten sind. Eine kleine Auswahl an besonders wichtigen diagnostischen Instrumenten – zum Beispiel zur Bandscheibe, Beweglichkeit von Hüfte und Nacken sowie zur psychischen Gesundheit – war hilfreicher als alle 144 getesteten Merkmale zusammen.

„Die bisherige Diagnostik chronischer Rückenschmerzen stützt sich überwiegend auf patientenberichtete Symptome, die subjektiv und stark variabel sind. Um fundiertere Therapieentscheidungen zu ermöglichen und Behandlungsversagen zu verringern, ist ein multimodaler, datengestützter Diagnoseansatz dringend erforderlich“, so Prof. Dr. Daniel Belavy, Professor für Physiotherapie an der Hochschule Bochum.

Chronische Rückenschmerzen im unteren Rücken zählen weltweit zu den häufigsten Gesundheitsproblemen. Ihre Ursachen sind vielfältig, reichen von körperlichen über psychische bis hin zu sozialen Faktoren und machen eine präzise Diagnose entsprechend schwierig. In der Studie wurden die Daten von insgesamt 1161 Patient*innen ausgewertet. Die Teilnehmenden durchliefen ein standardisiertes Untersuchungsprogramm mit Fragebögen, klinischer Diagnostik, Rückenanalyse und optionalen MRT-Aufnahmen der Lenden-Becken-Region.

Multimodale Ansätze liefern bessere Ergebnisse

Die Auswertung der Daten zeigte: Kombinationen aus psychosozialen, klinischen und MRT-Daten führten zu den treffsichersten Diagnosemodellen. Insbesondere soziale Funktionsfähigkeit und psychisches Wohlbefinden – erfasst über einfache Fragebögen – erwiesen sich als besonders aussagekräftig. Auch körperliche Merkmale wie eine eingeschränkte Halswirbelsäulen-Rotation, reduzierte Hüftbeweglichkeit sowie Bandscheibenschäden im MRT trugen wesentlich zur Unterscheidung bei.
Ein maschinelles Lernverfahren („Boruta“) konnte die Zahl der genutzten Variablen dabei um 63 % reduzieren – ohne Einbußen bei der Modellqualität. Damit lässt sich die Diagnostik nicht nur verbessern, sondern auch effizienter gestalten.

Relevanz für Therapie und Forschung

Die Ergebnisse belegen, dass eine personalisierte Diagnostik, die körperliche, psychische und bildgebende Befunde einbezieht, zielführender ist als Einzelansätze. Der in der Studie entwickelte KI-Ansatz fließt bereits in die laufende PREDICT-LBP-Studie der Hochschule Bochum ein. Langfristig soll er helfen, verschiedene Gruppen von Rückenschmerzpatient*innen zu identifizieren und ihre Behandlung gezielter zu planen.

Der Siegeszug der Sneaker

Sneaker haben unsere Füße erobert. Ob auf dem Pausenhof oder im Seniorencafé, im Sportdress oder Abend-Outfit: Alle Altersgruppen tragen die praktischen Freizeitschuhe, die längst zum universellen Modephänomen geworden sind. Doch so stylisch und bequem Sneaker sind, sind sie auch gesund für unseren Rücken? Entscheidend sind individuelle Passform, gute Dämpfung, flexible Sohle und ergonomisches Fußbett. „Wer nur besonders schicke, aber schlechtsitzende Modelle trägt, riskiert auf Dauer Beschwerden – vom Plattfuß bis zum Rückenschmerz“, warnt Martin Vierl, Facharzt für Orthopädie und Mitglied im medizinischen Prüfgremium der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V. Der Verein zeichnet ergonomische Produkte mit dem AGR-Gütesiegel aus, darunter auch Schuhe für alle Altersgruppen und Lebensbereiche.

Das Wort „Sneaker“ stammt aus dem Englischen und leitet sich vom Verb „to sneak“ ab, was so viel wie schleichen oder sich anschleichen bedeutet. Der Begriff bezeichnet modische und sportliche Freizeitschuhe mit weichen, gummierten Sohlen, mit denen man sich lautlos („sneaky“) bewegen kann – im Gegensatz zu härteren Lederschuhen. Sneaker stehen für Komfort, Lässigkeit und Lifestyle, unabhängig von Alter oder Anlass. Im Vordergrund steht eher der perfekte Look als die individuelle Fuß- und Rückengesundheit beim Laufen.

Einfach laufen – das beste Mittel gegen Rückenschmerzen

Laufen ist gesund, zeigen zahlreiche Studien. Die regelmäßige, sanfte Bewegung stärkt die Wirbelsäulenmuskulatur, baut Stress ab und führt zur Ausschüttung von Botenstoffen aus der arbeitenden Muskulatur. Diese sogenannten Myokine entfalten zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen im gesamten Körper, was besonders bei einer Neigung zu Rückenschmerzen wertvoll ist. Das gilt allerdings nur mit den richtigen Schuhen. Wer dauerhaft ungeeignetes Schuhwerk trägt – zu klein, zu unflexibel, schlecht gedämpft – riskiert nicht nur kurzfristig Blasen, Druckschmerzen und Muskelverspannungen, sondern langfristig auch strukturelle Veränderungen wie Fehlstellungen von Gelenken und Rückenschmerzen. „Wir werden alle nicht jünger. Daher macht es Sinn, schon früh auf Rückengesundheit und ergonomische Schuhe zu achten“, betont Vierl.

Sneaker sind beliebt – aber sind sie auch gesund?

Gesunde Sneaker punkten mit Dämpfung, Stabilität, atmungsaktiven Materialien und einer flexiblen Sohle, die ein natürliches Abrollen des Fußes fördert. Ob Modelle mit Fußbett, Fersendämpfung und Gewölbestütze benötigt werden, hängt von der Struktur und Funktion des jeweiligen Fußes ab. Passt der Schuh zur Fußform und zur Art der Belastung, können diese Ausstattungsmerkmale Fehlhaltungen vorbeugen, Füße und Gelenke entlasten und Rückenschmerzen vorbeugen.

„Doch nicht jeder Schuh, der als bequem beworben wird, eignet sich, um den ganzen Tag damit herumzulaufen“, erklärt Vierl. So kann zum Beispiel eine übermäßig starke Dämpfung die Fußmuskulatur schwächen. Das kann langfristig zu Fußfehlstellungen wie Platt- oder Spreizfuß und sogar zu Rückenschmerzen führen. Auch die individuelle Passform spielt eine Rolle: Zu weite oder schlecht sitzende Schuhe können die Funktionen des Fußes, wie das Zehengreifen und den Abrollvorgang, stören. Über die sogenannte Bewegungskette beeinflusst der Fuß auch die gesamte Körperhaltung bis hin zum Kopf.

Wichtig ist der Wechsel zwischen verschiedenen, gut passenden und ergonomisch gestalteten Schuhen sowie gelegentlichem Barfußgehen, um die Fußmuskulatur zu trainieren. „In der Rehabilitation sehe ich viele Menschen, die wegen unnatürlichen Laufens in schlechten Schuhen Verspannungen und Rückenprobleme haben. Ein bewusstes Gangtraining kann hier erstaunliche Heilkraft entwickeln“, berichtet Vierl.

Gesunde Schuhe im perfekten Look

Sneaker sind also nicht per se „gesund“ oder „ungesund“ für Rücken und Füße. Wichtig ist die individuelle Auswahl mit Fokus auf ergonomische Qualität und Passform. „Die Zeiten, in denen rückengesunde Schuhe langweilig aussahen, sind vorbei – es gibt heute viele Modelle auf dem Markt, die Style und aktuelle Trends mit Ergonomie verbinden“, sagt Vierl.

Wer solche Schuhe sucht, kann sich am Gütesiegel der Aktion Gesunder Rücken e.V. orientieren. Der Verein zertifiziert nach Prüfung durch ein unabhängiges medizinisches Expertengremium rückengesunde Schuhe für alle Altersklassen und Lebenslagen sowie entsprechende Fachgeschäfte und gibt weitere Tipps, worauf man achten sollte:

www.agr-ev.de/schuhe
www.agr-ev.de/experten/zertifizierte-fachgeschaefte

Blankoverordnung: nur 5 Clicks für mehr Zufriedenheit bei Patient:innen, Ärzt:innen und Ergotherapeut:innen

Die Blankoverordnung in der Ergotherapie wurde lange herbeigesehnt. Weniger Starre, mehr Flexibilität, Eingehen auf individuelle Bedürfnisse und in Summe ein effektiveres und effizienteres System – so die angekündigten wesentlichen Vorteile der Blankoverordnung. Das Resümee nach über einem Jahr Umsetzung in der Praxis: „Wer das Prinzip einmal verstanden hat, ist begeistert“, lautet das Statement des Ergotherapeuten Marwin Gabrecht, DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.). Dies gilt nicht nur für Ergotherapeut:innen, sondern ebenso für Patient:innen und erst recht für Ärzt:innen. Gerade für diese Berufsgruppe bedeutet die Blankoverordnung Erleichterung auf mehreren Ebenen: Blankoverordnungen sind budgetneutral, sprich die Kosten hierfür werden dem Arzt oder der Ärztin im Gegensatz zu den Regelverordnungen nicht belastet, der Zeitaufwand für die Formalitäten hat sich reduziert, weil weniger auszufüllen ist und die Verordnungen über einen längeren Zeitraum von 16 Wochen gehen. Patient:innen müssen also seltener zu ihrem Arzt oder Ärztin und sie brauchen meist weniger Termine für die ergotherapeutische Intervention oder sie sind schneller wieder einsatzfähig.

Bislang sind Blankoverordnungen für drei ergotherapeutische Diagnosegruppen möglich. Der Ergotherapeut Marwin Gabrecht, der sich mehrmals im Jahr zum Austausch mit anderen Inhaber:innen ergotherapeutischer Praxen trifft, berichtet stellvertretend für diesen Kreis: „Die meisten Blankoverordnungen kommen aus dem psychiatrischen Bereich; meine Kolleg:innen, die sich hierauf spezialisiert haben, erhalten fast nur noch diese Form der Verordnung“. Bei ihm selbst sei es durchmischter; die Blankoverordnungen nähmen jedoch stetig zu. Von anderen Praxen ist bekannt, dass nach zu erwartenden, kleineren Anlaufschwierigkeiten die Blankoverordnung mittlerweile von den meisten Ärzt:innen sehr gut angenommen, sprich vorzugsweise in dieser Form verordnet wird. 

Weniger Aufwand für Ärzt:innen, mehr Verantwortung für Ergotherapeut:innen Bei Erkrankungen der Wirbelsäule, der Gelenke und Extremitäten wie Rheuma und ebenso bei handtherapeutischen Problemen nutzt das Gros der Ärzt:innen mittlerweile Blankoverordnungen. Genauso verhält es sich bei affektiven und wahnhaften Störungen wie Depressionen, Schizophrenie oder Abhängigkeitssyndromen und bei Patient:innen mit den verschiedenen Formen einer Demenz. Die Entlastung für Ärzt:innen ist sowohl finanziell – die Kosten für die Behandlung mit einer Blankoverordnung werden dem Arzbudget nicht belastet – als auch zeitlich deutlich spürbar. Es sind nur noch die Felder „Diagnose“, „Diagnosegruppe“, „Hausbesuch ja oder nein“, „Bericht benötigt“ auszufüllen und mit dem letzten Click wird gedruckt und der Vorgang abgeschlossen. Die übrigen Elemente der geplanten Therapie „Heilmittel“, „ergänzende Heilmittel“, „Anzahl Behandlungseinheiten“ und „Frequenz“ besprechen Ergotherapeut:innen bei einer Blankoverordnung mit ihren Patient:innen, wobei sie immer deren jeweilige Fähigkeiten, Möglichkeiten und Bedürfnisse berücksichtigen. In Summe bedeutet die Blankoverordnung zwar mehr Aufwand und Verantwortung für Ergotherapeut:innen, jedoch bietet sie vor allem einen größeren Gestaltungsspielraum und deutlich mehr Flexibilität sowohl für Patient:innen als auch für Ergotherapeut:innen. Dass Patient:innen seltener in die ärztliche Praxis kommen müssen, um eine neue Verordnung abzuholen – sofern sie überhaupt eine Folgeverordnung benötigen – ist für alle ein (Zeit-)Gewinn und ebenso verhält es sich mit dem Zeitbedarf für die Ergotherapie: Auch der ist in den meisten Fällen geringer.

Bessere Versorgung der Patient:innen bei weniger zeitlichem Aufwand Warum ist das so? Marwin Gabrecht, der sich im Bereich der Erkrankungen des Bewegungsapparats etabliert hat, wozu auch handtherapeutische Probleme gehören, erklärt das anhand eines Beispiels: „Für bestimmte Erkrankungen wie Arthrose sieht die Regelverordnung zwei Mal dreißig Minuten in der Woche vor, was bedeutet: entweder zwei Mal beide Hände nicht ausreichend oder jeweils eine Hand pro Termin mehr als gut behandeln“. Seit seine Patient:innen mit Arthrose in den Händen eine Blankoverordnung erhalten, kann er an einem Termin von 45 Minuten pro Woche beide Hände gut versorgen. Sehr zur Freude aller: Die Patient:innen müssen nur noch einmal die Woche in die Ergotherapie – haben also weniger Zeitaufwand für die An- und Rückfahrt – und beide Hände sind zur selben Zeit schmerzfreier, beweglicher, die Betroffenen können aktiver sein. Die Ärzt:innen sind ebenfalls angetan, da die Ergebnisse für sich sprechen und zwar nicht nur bei einer Arthrose in den Händen, sondern auch bei anderen Erkrankungen und Diagnosegruppen. Kurzum: die Qualität ist gestiegen.

Frühzeitiges Zusammenspiel von Ärzt:in, Patient:in und Ergotherapeut:in gefragt  Auch weitere Vorteile sind nennenswert, etwa bei einer vorhersehbaren ergotherapeutischen Intervention: Klappt das Zusammenspiel von Ärzt:in, Patient:in und Ergotherapeut:in im Vorfeld einer geplanten OP, können Therapie, Nachversorgung und dadurch die Heilungsprozesse optimal verlaufen. Marwin Gabrecht verdeutlicht dies am Fall eines Patienten die in Absprache mit ihrem Arzt rechtzeitig vor ihrer OP am Karpaltunnelsyndrom Termine für eine ergotherapeutische Intervention mit ihm verabredete. Er konnte daher schnellstmöglich nach der OP mit der Narbenbehandlung beginnen und diese in kurzen Frequenzen stattfinden lassen. Nach nur zehn Terminen war die ergotherapeutische Behandlung beendet. Mit einer Regelverordnung und starr festgelegten Behandlungseinheiten wäre es langwieriger: „Üblich sind drei Verordnungen à 10 Einheiten“, bestätigt der Ergotherapeut und fügt hinzu: „Von den besseren Resultaten einer frühzeitigen, engmaschigen Versorgung in diesem Fall ganz zu schweigen“. Das leuchtet ein, denn um die Durchblutung zu fördern und dadurch den gesamten Heilungsprozess zu fördern, ist es wichtig, das Gewebe in Narbennähe zeitnah zu massieren und zu mobilisieren. So lassen sich Verklebungen verhindern oder bereits entstandene lösen. Je länger sich der Beginn der Behandlung hinzieht oder zu große Abstände zwischen den einzelnen Terminen sind, umso schwerer sind gute Ergebnisse zu erzielen.

Fazit und Zukunftsvisionen „Im Behandlungsprozess hat sich durch die Blankoverordnung vieles verbessert“, begeistert sich Gabrecht. Für ihn und andere Ergotherapeut:innen bedeutet die Blankoverordnung: in weiteren Punkten das Ideal einer ergotherapeutischen Intervention erfüllen. Ergotherapeut:innen können dank der Spielräume einer Blankoverordnung noch stärker klientenzentriert vorgehen, indem sie zunächst gemeinsam mit ihren Patient:innen den Therapieplan, die Taktung und auch die Dauer der einzelnen Behandlungen oder zusätzliche Mittel festlegen. Individuelle Faktoren wie das jeweils eigene Tempo können jetzt viel besser berücksichtig werden: wer seine Fähigkeiten schneller verbessert, kann in kürzeren Abständen kommen, als diejenigen, die länger brauchen. Solche Freiräume sind wichtig, um die gemeinsam festgelegten Ziele besser erreichen zu können. Sind Patient:innen von Anfang an eng in die gesamte Therapie eingebunden, sind sie zudem motivierter, arbeiten besser mit – auch zuhause – und tragen so dazu bei, dass, wo immer möglich, weniger ergotherapeutische Termine nötig sind. 

Informationsmaterial zu den vielfältigen Themen der Ergotherapie gibt es bei den Ergotherapeut:innen vor Ort; Ergotherapeut:innen in Wohnortnähe auf der Homepage des Verbandes unter https://dve.info/service/therapeutensuche. Zum Podcast gerne hier entlang: https://dve-podcast.podigee.io/

06.10.2025 DGA | Quelle: Deutscher Verband Ergotherapie e.V.

Bewegung schützt vor Wintersteifigkeit

Wer auch in der kalten Jahreszeit aktiv bleibt, schützt seine Gelenke am besten, rät die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) anlässlich des Tags der älteren Generation. Schon ein täglicher Spaziergang im Herbst hält beweglich und beugt Beschwerden vor. Gerade wenn es draußen kalt und ungemütlich wird, berichten viele ältere Menschen über Steifigkeit in Muskeln und Gelenken. Besonders betroffen sind Menschen mit Arthrose oder Rheuma.

Tag der älteren Generation am 1. Oktober

Fachleute sprechen von „Wintersteifigkeit“ – Beschwerden, die sich durch Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit und Morgensteifigkeit äußern und oft auch den Kreislauf betreffen. „Sich bewegen ist das wirksamste Mittel, um diesen Problemen vorzubeugen. Schon kleine Routinen im Alltag machen einen großen Unterschied“, sagt DGOU-Präsident Prof. Dr. Christoph H. Lohmann, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg.

DGOU-Tipps gegen Wintersteifigkeit • Täglich bewegen: Spaziergänge, Gymnastik oder Training am Gerät
• Aufwärmen nicht vergessen: vor jeder Aktivität Muskeln und Gelenke langsam mobilisieren
• Richtig kleiden: mehrschichtige Kleidung, warme Schuhe und Handschuhe
• Wärme nutzen: Wärmflaschen, Pads oder Saunagänge können Beschwerden lindern.
• Frühzeitig handeln: bei anhaltenden oder plötzlichen Beschwerden ärztlichen Rat einholen

Warum Beschwerden im Herbst zunehmen Sinkende Temperaturen und feuchte Witterung setzen Muskeln und Gelenken zu: Die Durchblutung nimmt ab, Bänder und Sehnen werden steifer und auch die Gelenkflüssigkeit verändert sich. Kalte Feuchtigkeit führt zur Schwellung der Gelenke und Luftdruckschwankungen können den Druck im Gelenkinneren beeinflussen und Schmerzen auslösen. Manchmal reagieren die Blutgefäße in der Kälte unregelmäßig. Sie ziehen sich zu stark zusammen oder erweitern sich zu wenig, was zu Blutdruckschwankungen führt. „Besonders gefährdet sind Menschen mit Arthritis, Arthrose, Rheuma oder Erkrankungen der Muskulatur und Sehnen. Bei Kälte, Nässe und weniger Bewegung verschärfen sich ihre Probleme erheblich. Aber auch Patientinnen in den Wechseljahren sowie Menschen mit Über- oder Untergewicht leiden häufiger stärker“, sagt Lohmann.

Bewegung ist die beste Vorbeugung Regelmäßige Bewegung stärkt Muskeln, hält Gelenke geschmeidig und fördert die Durchblutung. „Schon kleine tägliche Einheiten wie Spaziergänge, Gymnastik oder leichtes Gerätetraining können Beschwerden vorbeugen. Gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Walking oder Physiotherapieübungen sind besonders geeignet. Sie helfen, Beweglichkeit und Kraft auch in der dunklen Jahreszeit zu erhalten und das Risiko für Schmerzen oder Stürze deutlich zu senken“, sagt Prof. Dr. Bernd Kladny, stellvertretender Generalsekretär der DGOU und Chefarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Fachklinik Herzogenaurach. Wichtig ist, den Körper vor jeder Aktivität aufzuwärmen. Gleichmäßige Bewegungen wie lockeres Gehen, Radfahren auf dem Heimtrainer oder leichte Gymnastik bereiten Muskeln und Gelenke optimal vor. Erst wenn der Körper „warmgelaufen“ ist, verträgt er auch Sportarten mit schnellen Stopps oder Richtungswechseln. Bei Aktivitäten im Freien empfiehlt sich, die Atemwege mit Schal oder Tuch zu schützen, da die Bronchien empfindlich auf kalte Luft reagieren.

Folgen von Bewegungsmangel Wer sich in der dunklen Jahreszeit zu wenig bewegt, hat nicht nur mit Wintersteifigkeit zu tun, sondern baut auch Muskelkraft und Koordinationsvermögen ab. Das erhöht das Risiko für Stürze und Folgeerkrankungen wie Osteoporose. Auch Blutfettwerte und Herz-Kreislauf-Beschwerden können zunehmen. Häufig geraten Betroffene in eine Schmerzspirale: Schmerzen führen zu weniger Bewegung – und weniger Bewegung wiederum verstärkt die Schmerzen.

Wärme schützt vor Beschwerden Wärme unterstützt den Körper dabei, beweglich zu bleiben. Denn wenn Gelenke oder Muskeln auskühlen, werden sie schlechter durchblutet und dadurch schneller steif oder schmerzen eher. Das bewährte „Zwiebelschalenprinzip“ sorgt dafür, dass Kleidung je nach Aktivität angepasst werden kann. Funktionale, atmungsaktive und wetterfeste Kleidung verhindert Auskühlung, ohne dass man ins Schwitzen gerät. Besonders wichtig sind warme Schuhe, Socken, Handschuhe und eine Mütze, um Wärmeverluste zu vermeiden. „Auch Wärmeanwendungen helfen. Studien zeigen1, dass regelmäßige Saunagänge die Durchblutung fördern, die Elastizität der Gefäße verbessern und den Blutdruck senken. Zuhause sorgen Wärmflaschen, Heizkissen oder Wärmepads für Entlastung“, sagt Lohmann. Zusätzliche Unterstützung bieten heizbare Einlagen, Handschuhe oder Rückengurte sowie durchblutungsfördernde Cremes.

Wann ärztlicher Rat nötig ist Wenn Schmerzen nicht eindeutig durch Kälte oder nasses Wetter erklärt werden können, mehrere Gelenke gleichzeitig betroffen sind oder plötzliche Bewegungseinschränkungen auftreten, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Am besten wenden sich Betroffene an eine Fachärztin oder einen Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Dort kann abgeklärt werden, ob eine Erkrankung wie Arthrose, Rheuma oder eine andere Ursache vorliegt. Je nach Befund kommen Physiotherapie, Wärmeanwendungen und gezielte Übungen zum Einsatz. Kurzfristig können auch Medikamente oder manuelle Therapien helfen, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit wiederherzustellen.

Referenzen:
1) Studie: Hinonen I, et al, 2015 American Journal Physical Regulation



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